Schlafsäle Jungen

(Xxxxxx)

Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte kurz in den Raum, ob jemand da war. Sehen konnte ich keinen, also betrat ich den Schlafsaal, ging zu meinem Bett und setzte mich.
"Was war los?"

Nervös sah ich mich um und setzte mich auf das gegenüberliegende Bett.
"Meinst du wirklich dass uns hier niemand beobachtet?"
Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen.

"Hier ist keiner und das Fest dauert noch ein wenig. Wir sind hier ungestört."
Entspannt lehnte ich mich zurück und stützte die Hände auf der Matratze auf. Ich war neugierig und misstrauisch zugleich, was mich nicht nur dazu brachte, ständig mit den Augen zu ihm und wieder weg zu flackern, sondern mein Herz auch noch unregelmäßig schlagen ließ.

Als wäre ich nicht schon aufgeregt genug, brachte mich sein Herzschlag noch mehr aus der Fassung. Dabei war es ja noch nicht mal eine wirklich schlimme Frage, oder? Ich klapperte mit den Zähnen und verkrampfte mich.
"Hast du irgendwas für Hogwarts geplant?"
Schnell loswerden, sonst würde ich mich nicht mehr trauen es zu fragen.

Er schien wirklich aufgewühlt zu sein und ich machte es sicher nicht besser, als ich bei seiner Frage zusammen zuckte.
"Ja", erwiderte ich ausweichend.
"Hier sind viele Schüler, man könnte die Schule unterwandern und damit schon früh andere auf unsere Seite ziehen."

Ich kratzte an meinen Armen und zuckte zusammen als er zuckte.
"Also willst du deine Ideen verbreiten?"
Meine Stimme zitterte leicht und ich konnte noch nicht mal genau sagen warum eigentlich.

Verwirrt sah ich ihn an. Irgendwas schien ihm wirklich zu schaffen zu machen und ich war mir sicher, dass ich Schuld daran war.
Ich rutschte bis ganz an den Bettrand und legte die Hand auf sein Knie.
"Schon. Ist alles gut?"

"Was wenn sie herausfinden, dass du dahinter steckst?"
Für einen kurzen Moment flimmerten meine Augen panisch, ich wollte ihn nicht verlieren.
"Was wenn irgendjemand dich verrät?"

Ich zögerte einen Moment. Mir war klar, was mich erwartete, erwischten sie mich: Askaban, lebenslangs, wenn nicht sogar der Kuss des Dementors. Aber das würde ich ihm nicht sagen.
"Das wird nicht passieren. Und wenn, fliehen wir, hmm?"
Irgendwie musste ich ihn beruhigen, sonst würde ich selbst panisch werden.

Ich krallte mich in die Decke und nickte zögerlich.
"Ja, okay..."
Langsam beruhigte ich mich wieder und lächelte ihn schief an. Ich hatte das Gefühl überreagiert zu haben.

Ich erwiderte sein Lächeln und drückte kurz sein Bein.
"Siehst du, alles gut. Wir bekommen das hin."
Ich wollte nicht, dass er sich aufregte. Aber aus meinen Sachen konnte ihn auch nicht raushalten. Hoffentlich wurde die nächste Zeit ruhiger.

Ich grinste noch ein wenig breiter und nickte immer wieder.
"Wir schaffen das bestimmt", überzeugte ich mich selbst und schaute ihn an.

"Geht doch."
Grinsend sah ich ihn an und nahm meine Hand wieder weg. Ohne Aufregung war es besser, es half, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Vielleicht war es aber auch nur die Befürchtung, ihn ebenfalls zu verdammen, wenn ich ihn in wirklich alles miteinweihte.

Ich ließ mich rücklings aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Unwillkürlich schmiedete ich schon Pläne wie wir am besten fliehen konnten, wenn es denn so weit wäre und freute mich darüber wie viele mir einfielen. Es würde wirklich alles gut werden, solange ich bei ihm wäre.

Zufrieden lächelnd lehnte ich mich an den Bettrahmen und sah zur Decke auf. Ich glaubte nicht daran, dass jemand mitbekam, was ich tat. Oder mich verpetzen würde. Ich war schon eine Weile im Geschäft, warum sollte es jetzt schief gehen?

Ich summte leise vor mich hin während meine Gedanken eher zusammenhangslos umher sprangen. Ich dachte daran was uns noch alles hier passieren konnte, aber auch daran was ich alles neues erfahren und lernen würde.

Seufzend zog ich die Knie an die Brust und sah mit glasigen Augen Löcher in die Luft.
Langsam stieg doch Sorge wie schleichendes Gift in mir auf. Und Angst, Angst um ihn. Was aus ihm werden würde, würden sie mich erwischen.

Ich lauschte den Geräuschen der Umgebung und dachte weiter nach. Wenn ich mich nicht ganz täuschte schien er wegen irgendetwas angespannt zu sein. Lieber noch kurz abwarten, bevor ich frage

Kopfschüttelnd riss ich mich in die Gegenwart, über die Zukunft zu grübeln brachte nicht viel.
Ich sah wieder zu ihm und merkte, wie sich ein zärtliches Lächeln auf meine Lippen schlich.
Er gehörte ganz allein mir.

Ich drehte mich so, dass ich ihn sehen konnte und konnte nicht anders als zu Lächeln als er es tat. Es tat wirklich gut in seiner Nähe zu sein.
"Ist etwas?"

Ich versuchte mein Lächeln etwas runter zu schrauben und schüttelte den Kopf.
"Nein, ich bin nur sehr glücklich, dich zu haben. Du bedeutest mir viel."

Ich errötete leicht und richtete mich auf. Verlegen strich ich mir durch die Haare und lächelte ihn sanft an. In Ermangelung passender Worte ging ich einfach zu ihm rüber und küsste ihn liebevoll.
"Du mir auch"

Grinsend erwiderte ich den Kuss und sah ihn dann glücklich an. Eigentlich war er mehr, als ich verdient hatte. Wie konnte ich nur so viel Glück haben?
"Das ist wirklich schön zu hören."

Glücklich grinsend schmiegte ich mich an ihn ran und nickte.
"Find ich auch."